Topspin – eine effektive Waffe oder doch eine gute Vorlage für den Gegner?
Der Topspin-Aufschlag wird auch Kick-Aufschlag genannt, da er unter bestimmten technischen Voraussetzungen einen Kick-Effekt bewirken soll. Dieser Schlag wird mit der Vorhand ausgeführt und spielt eine wichtige Rolle im Tennissport.
Denn er bringt gewisse Vorteile mit sich:
- Der Ball fliegt hoch über das Netz, danach folgt schneller Bodenkontakt im hinteren Bereich des Spielfeldes.
- Durch die hohe Fluglinie ist der Ball für den Gegner schwerer zu erreichen und zu erwidern.
- Der Ball springt hoch ab, nachdem er auf dem Boden aufgekommen ist, was gerade unerfahrene Gegner verwirren kann.
Bei einem Topspin versetzt man den Ball in eine Rotationsbewegung, wodurch sich dieser dann vorwärts dreht. Um dies zu erreichen, führt der Spieler mit dem Schläger eine von unten nach oben führende Bewegung (eine Art Wischbewegung) aus, sodass der Ball lediglich gestreift wird. Dafür muss der Schläger ständig unterhalb des Balles sein. Der Schlag endet schließlich mit dem Ausschwingen über die Schulter.
Die Rotation des Balles und die Wischbewegung kommen dabei lediglich aus dem Arm und dem Handgelenk. Um den Schläger unter dem Ball zu positionieren, muss der Spieler in die Knie gehen. Der Oberkörper verbleibt dabei stabil in einer ruhigen aufrechten Position.
Je schneller der Schläger den Ball streift, desto größer ist die Vorwärtsrotation, in die der Ball versetzt wird. Außerdem spielt die Technik, wie diese Bewegung ausgeführt wird, eine bedeutende Rolle – denn der Ballkontakt zwischen Schläger und Ball ist entscheidend für sowohl die Rotation als auch die Flugrichtung. Der Ball kann je nach Treffpunkt mit dem Schläger einen zusätzlichen Seitwärtsdrall bekommen.
Es gibt allerdings eine Voraussetzung dafür, dass der Schlag gelingt: Vor dem Schlag muss eine schleifenartige Ausholbewegung gemacht werden, welche flüssig, ohne zu stoppen und in einer runden Bewegung ausgeführt werden muss.
Der Topspin beim Padel-Tennis
Einige sagen, in dem neuen Trendsport sei im Gegensatz zum normalen Tennissport überhaupt kein Platz für den Topspin. Denn wenn dieser die Rückwand des Padel-Platzes trifft, prallt dieser höher ab – was den Gegner schnell in eine äußerst bequeme Lage für einen Gegenangriff bringen kann.
Dennoch gibt es Situationen, in denen der Topspin sich in der Praxis auch beim Padel-Tennis lohnen kann:
- Bei einem Schmetterball kann genau vorgenannter Nachteil nützlich sein, denn der Ball prallt an der Rückwand hoch zurück und der Gegner kann dadurch Mühe haben, diesen noch zu erreichen.
- Bei der Annahme des gegnerischen Aufschlags, sodass sich der Ball schnell nach dem Überqueren des Netzes in Richtung Boden bewegt.
In diesen Fällen kann sich der Topspin tatsächlich auch beim Padel-Tennis als effektives Manöver herausstellen, um den nächsten Punkt für sich zu entscheiden. Falsch eingesetzt muss man aber auch schnell dafür büßen. Insofern ist diese Technik beim Padelsport dann doch eher fortgeschrittenen Spielern und Profis vorzubehalten.